Breitbandausbau
Der digitale Wandel prägt unsere heutige Gesellschaft mehr denn je und schafft Chancen und greifbare Vorteile für die Bürger und Wirtschaftsakteure unseres Landkreises. Der Landkreis, die Kreisgemeinden und deren Entscheidungsträger haben es sich daher bereits 2017 zur Aufgabe gemacht, diesen Wandel aktiv mitzugestalten, und arbeiten seitdem aktiv daran, breitbandiger Internetverbindungen für alle Beteiligten verfügbar zu machen. Dabei ist die Ausgangssituation im Kreisgebiet eine im Landesschnitt überdurchschnittlich gute. Mehrere Telekommunikationsdienstleister sind im Kreisgebiet aktiv und erschließen im freien Wettbewerb große Teile des Kreisgebietes mit zukunftsfähigen Anschlüssen, basierend auf verschiedenen Technologiestandards. Dort wo dieser Wettbewerb jedoch versagt, besteht umso mehr Handlungsbedarf, um den Landkreis und seine Gemeinden zukunftssicher aufzustellen.
Zur Entwicklung einer im gesamten Kreisgebiet strukturell einheitlichen und leistungsfähigen Breitbandversorgung (NGA = Next Generation Access = Bandbreite Download mind. 50 Mbit/s) hat der Rhein-Pfalz-Kreis im Auftrag und in Zusammenarbeit mit seinen Kreisgemeinden die Aufgabe durch öffentlich-rechtlichen Vertrag übernommen und gestaltet seitdem das Projekt entsprechend der Förderrichtlinien des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz.
Zum Projekt:
In einem ersten Schritt wurde das Ziel identifiziert „weiße Flecken“ im Rahmen der Fördermöglichkeiten zu erschließen. Dabei handelt es sich um Haushalte, die als unterversorgt angesehen werden und durch die am Markt tätigen Telekommunikationsunternehmen (TKU) auch künftig nicht erschlossen werden. Dazu wurde ein Markterkundungsverfahren durch eine erfahrene externe technische Beratung durchgeführt, die auch die weiteren Förderkriterien als Maßstab an die identifizierten Adressen anlegte. Im Ergebnis konnten im Kreisgebiet rund 400 Adressen identifiziert werden, die nach den Vorgaben von Land und Bund als unterversorgt anzusehen waren. Im Laufe des daran anschließenden Antragsverfahren, konnten zusätzlich 15 Schulen in die Förderung mitaufgenommen werden, die nunmehr ebenso vom Breitbandausbau profitieren. Mit Zugang der finalen Förderbescheide und Abschluss des vergaberechtlichen Verfahrens zur Auswahl des ausbauenden TKUs Anfang 2019 erfolgte der erste Spatenstich vor der Karl-Wendel-Schule in Lambsheim am 06.02.2020. Seitdem schreitet der Ausbau phasenweise im gesamten Kreisgebiet voran.
Aktueller Projektfortschritt:
Pandemiebedingt verzögerte sich auch im Rhein-Pfalz-Kreis in den Phasen des Lock-Downs der Ausbau durch das beauftragte Telekommunikationsunternehmen, die Umsetzung der Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz stellte insbesondere das Tiefbauunternehmen vor große Herausforderungen.
Seit Anfang 2021 schritten die Arbeiten jedoch mit erhöhter Geschwindigkeit voran, sodass die erste Inbetriebnahme des Ortsnetzes in der Peter-Gärtner-Schule Böhl-Iggelheim feierlich durch Herrn Landrat Körner, Herrn Bürgermeister Christ, Vertretern des Bundes- und Landesfördergebers sowie den beteiligten Firmen am 12.10.2021 vollzogen werden konnte. Insgesamt konnten kreisweit bereits mehr als 150 Kilometer Tiefbaustrecke realisiert werden und mehrere Teilnetze in Betrieb genommen werden. Dazu zählen unter anderem Böhl-Iggelheim, Mutterstadt und Maxdorf.
Im November 2022 wurden die Arbeiten am Gesamtnetz durch die inexio Informationstechnologie und Telekommunikation GmbH gemäß eigener Mitteilung abgeschlossen, im April ist das Netz stichprobenartig durch den Bundesfördermittelgeber auf seine Leistungsfähigkeit überprüft worden. Neben den erwartet guten Ergebnissen wurden in diesem Zuge jedoch auch Nachbesserungsbedarfe erkannt, die im November 2023 nunmehr endlich abgestellt werden konnten. Damit steht das Projekt unmittelbar vor der intensiven Phase der Prüfung durch die Fördermittelgeber im Rahmen des Endverwendungsnachweises.
Zahlen und Fakten zum Projekt:
Um die rund 400 „Weißen Flecken“ des aktuellen Projektes im Kreisgebiet zu erschließen, ist ein Gesamtmittelbedarf in Höhe von 12.577.237,00 Euro nach dem sogenannten „Wirtschaftlichkeitslückenmodell“ identifiziert worden. Davon werden 50% durch Fördermittel des Bundes (6.288.618,00 Euro) und 40% durch Fördermittel des Landes Rehinland-Pfalz (5.030.894,00 Euro) getragen. Der Eigenanteil, den der Landkreis zur Realisierung aufbringt, beträgt 1.257.725,00 Euro. Mit dem Ausbau im Kreisgebiet wurde die inexio Informationstechnologie und Telekommunikation GmbH aus dem Saarland beauftragt.
Ergänzende Informationen:
Der Ausbau erfolgt in enger Abstimmung zwischen den Bürgermeistern der Kreisgemeinden und dem Landrat, aber auch zwischen den betroffenen Bauämtern und der Steuerungsgruppe in der Kreisverwaltung. Im jetzigen Projekt werden ausnahmslos förderfähige weiße Flecken ausgebaut, ein NGA-Ausbau des gesamten Kreisgebietes ist nicht Gegenstand des aktuellen Projektes. Daher kann es durchaus vorkommen, dass nur Teilbereiche von Kreisgemeinden ausgebaut werden. Weiterführende Informationen des ausbauenden TKUs finden Sie unter https://www.inexio.net/rheinpfalzkreis. Hier können Sie prüfen, ob Ihre Adresse vom geförderten Ausbau profitieren wird.
(Aktualisiert am 15.11.2023)
Ansprechpartner
inexio Informationstechnologie und Telekommunikation GmbH
Am Saaraltarm 1
66740 Saarlouis
Deutschland
Tel: 0800-7849375
E-Mail: info@inexio.net
Web: www.inexio.net
Steuerungsgruppe Breitband Rhein-Pfalz-Kreis
Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis
Europaplatz 5
67063 Ludwigshafen
E-Mail: breitbandkoordinator@kv-rpk.de