Fertigstellung des Neubaus in Limburgerhof

Zeitenwende im Wohnungsbau


Die Neubautätigkeit beim Kreiswohnungsverband ist in den letzten sechs Jahren wieder aufgelebt. Bei der Vorstellung des aktuellen Projektes in Limburgerhof sprach der Geschäftsführer Volker Spindler jedoch auch über die weitreichenden Änderungen bei den Bedingungen für den Bau von neuen Wohnungen.

Der nun fertig gestellte Neubau, der am 01.11.2022 offiziell bezogen werden kann, wurde im Frühjahr 2021 mit dem ersten Spatenstich begonnen. Es wurden sechs Wohnungen mit 2 Zimmern und ca. 60 qm Wohnfläche sowie sechs Wohnungen mit 3 Zimmern und ca. 80 qm Wohnfläche geschaffen. Da ein Aufzug vorhanden ist, sind nicht nur die Wohnungen im Erdgeschoß sondern auch die im 1. und 2. Obergeschoß komplett barrierefrei. Auch die großzügigen Terrassen bzw. Balkone erhöhen die Wohnqualität.

Bei der Besichtigung des Neubaus vor der Übergabe an die Mieter waren neben dem Bürgermeister der Gemeinde Limburgerhof Andreas Poignée unter anderem auch weitere Gemeinderatsmitglieder und Mitglieder des Verbandsausschusses, der ausführende Architekt Gero Höfer, der Werkleiter der Stadtwerke Schifferstadt Hans-Jürgen Rossbach sowie der Vorstandssprecher der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz Ulrich Dexheimer anwesend.

Bürgermeister Poignée unterstrich, dass er stolz auf die zügige Umsetzung des Projektes gemeinsam mit dem Kreiswohnungsverband und den Stadtwerken Schifferstadt sei. Von der ersten Vorstellung des Konzeptes im Ausschuss, das auch den am 01.04.2022 bezogenen Neubau in der Goethestraße 2a beinhaltet, bis zur Fertigstellung habe es nur knapp vier Jahre gedauert. Das sei in der heutigen Zeit durchaus erwähnenswert.


Geschäftsführer Spindler konnte berichten, dass alle Wohnungen vermietet sind. Bei dem Neubau stand vor allem der soziale Gedanke im Vordergrund, wie er auch in der Satzung des KWV verankert ist. Bezugsberechtigt sind Haushalte, deren Einkommen maximal 60 % über der Einkommensgrenze nach Landeswohnraumförderungsgesetz liegt. Somit ist auch ein Wohnberechtigungsschein erforderlich. Der Mietpreis ist aufgrund der Förderung durch die ISB auch festgelegt. Die Finanzierung der Gesamtkosten von ca. 2,5 Millionen EUR für den Mühlweg 1c wurde durch ein zinsloses Darlehen vom Land über ca. 1,2 Millionen EUR und einen Tilgungszuschuss von ca. 250.000 EUR unterstützt.

Weiterhin hebt Spindler auch die Nachhaltigkeit durch die Versorgung mit Erdwärme und einer Solarstrom-Anlage auf dem Dach hervor. Die Idee einer nachhaltigen Energieversorgung der Neubauten wurde ursprünglich von der Gemeinde Limburgerhof angeregt. Durch die Umsetzung und Kooperation von Kreiswohnungsverband und den Stadtwerken Schifferstadt profitieren die Mieter*innen bei hohem Komfort langfristig von einem sehr günstigen, festen Versorgungspreis, was sich bei den momentanen hohen Energiekosten schnell und deutlich im Haushaltsbudget bemerkbar machen wird. Die Neubauten werden fast CO²neutral im Winter mit Erdwärme beheizt. Diese Erdwärmenutzung ermöglicht auch einen anderen angenehmen Effekt: im Sommer werden die Gebäude dadurch ohne großen Aufwand gekühlt. Weiterhin ermöglicht die durch die integrierte Solaranlage mit Energie versorgte Wärmepumpe eine hohe Energieeffizienz. Auf den Dachflächen wurde zudem eine Mieterstromanlage mit Stromspeicher errichtet. Damit sind die Gebäude weitgehend energieautark, bei ökologischer Energieerzeugung vor Ort, und der KWV leistet auf diese Weise einen Beitrag zum Klimaschutz.

Der Werkleiter der Stadtwerke Schifferstadt wies darauf hin, dass sich auch sein Betrieb immer stärker mit alternativen Energien befassen müsse. Dabei gehe es nicht nur darum, fossile Brennstoffe aus Umweltschutzgründen zu ersetzen. Auch die Preisstabilität für die Bewohner der Häuser könne bei dem jetzigen Projekt gewährleistet werden.

Die barrierefreie Bauweise, die zukunftsfähige Technik und die modernen hellen Wohnungen mit großzügigen Wohnbereichen und Balkonen wurden von allen Anwesenden gelobt. Auf dem Erfolg der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten, die auch Bürgermeister Poignée und Werkleiter Rossbach hervorhoben, kann sich der Kreiswohnungsverband jedoch nicht ausruhen.

Durch die gerade in diesem Jahr stark gestiegenen Baukosten und Energiepreise, die Zinserhöhungen und die schwindende Verfügbarkeit von Material und Handwerkern sei bereits seit einigen Monaten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen für den Wohnungsbau festzustellen, die sich auch in naher Zukunft noch auswirken werde und die Finanzierung bereits in der Planung befindlicher Projekte erschwert.

Daher erfolgte auch der Appell der Geschäftsleitung des Kreiswohnungsverbandes an den Vorstandssprecher der Investitions- und Strukturbank, die Förderung im Wohnungsbau nicht angesichts aktuell steigender Zinsen zurückzufahren, sondern in bewährter Weise beizubehalten oder auszubauen, damit Planungssicherheit besteht. Ulrich Dexheimer konnte in Aussicht stellen, dass die zinslosen bzw. zinsgünstigen Darlehen und auch die Tilgungszuschüsse für sozialen Wohnungsbau für Mehr- aber auch für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen weiterhin zur Verfügung stehen werden. Von Seiten der ISB sei keine Änderung beabsichtigt, die Landesbank stehe den Wohnungsunternehmen und privaten Bauherren weiterhin als zuverlässiger Partner zur Seite.