Nach der musikalischen Eröffnung durch den Chor des Kleinniedesheimer Gesangsvereins begrüßte Landrat Clemens Körner die zahlreichen Gäste in Kleinniedesheim. Er freute sich über die erfolgreiche Lese und dankte den zahlreichen Helfern. Gemeinsam mit dem Weingut Sonja und Andreas Merkel, die den Weinberg bewirtschaften und den Wein ausbauen, werden die Weinpaten zu mindestens drei Terminen im Jahr im Weinberg eingeladen und können damit verfolgen, welche Arbeiten im Weinberg anstehen und wie ein Rebstock gepflegt werden muss. Dieses Jahr pflanzte die Pfälzische Weinkönigin Anastasia Kronauer im April einen Rosenstock zur Früherkennung des falschen Mehltaus an den Anfang des Weinberges ein und die Weinpaten arbeiteten wieder fleißig bei der Lese im September.
Bei der Verleihung der neuen Weinpatenschaften wurden insgesamt 18 Personen zu Weinpaten ernannt und erhielten neben einer Urkunde eine 1,5 Liter Magnumflasche Regent des 2016er Jahrgangs. Zum Weinpaten wird ernannt, wer sich um den Landkreis verdient gemacht oder als Kreisbürger etwas Besonderes geleistet hat.
Vor der Verleihung der Weinpatenschaft stellte Sonja Merkel den 2016er Landratswein, ein Regent, vor. Sie betonte, dass der Regent dieses Jahr einen runden Geburtstag feiert, da er vor 50 Jahren „auf die Welt gekommen sei“. In diesem halben Jahrhundert hat sich die Rebsorte etabliert und inzwischen einen festen Platz im Weingut eingenommen. Der Regent ist robust, stark und kann sich gut gegen Pilzkrankheiten behaupten. Sonja Merkel witzelte zur Handlese der Paten im September, dass die Ernte mit einem Vollernter weniger hungrig ausfallen, dafür aber auch weitaus weniger romantisch sein würde. Die Regenttrauben sind dieses Jahr richtig süß mit 83° Oechsle und zeigen, dass sie viel Sonne erhalten haben. Inzwischen konnte der junge Wein sich während der Maischegärung schon zu einem kräftigen Roten entwickeln, um sich nun zunächst in Holzfässern zu erholen.
Den Jahrgang 2016 konnten die anwesenden Gäste auch gleich probieren und zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden. Landrat Körner zitierte zur Weinprobe: „Wer keinen Wein trinkt, begeht eine seltsame Art des Selbstmordes!“ Nach einem Blick in die Runde konnte getrost davon ausgegangen werden, dass an diesem Abend sicher nichts passieren würde.
Zum Abschluss dankte Landrat Clemens Körner dem Weingut Merkel für seine liebevolle Arbeit im Weinberg, dem Kleintierzuchtverein für die Organisation und Bewirtung des Abends sowie den alten und neuen Paten für ihre Bereitschaft und ihr Engagement. Ein besonderer Dank geht an Paul Platz, dem Kulturreferenten des Rhein-Pfalz-Kreises, für die Organisation des Festes und der Weinlese und vielen weiteren kulturellen Ereignissen im Landkreis.
Körner beendete seine Rede mit einer kleinen Anekdote über die Pfälzer Eigenarten: die Pfälzer können den Buchstaben „ü“ auf 4 verschiedene Arten und Weisen umgehen. Entweder wird es als kurzes oder langgezogenes „i“ (Brücke wird zu „Brigg“ oder Füße werden zu „Fieß“) oder als ein “er“ (Schürze wird zu „Scherz“) ausgesprochen. Notfalls wird ein neues Wort genommen und aus „Tschüss“ wird ein „Alla dann“! Damit wurde der gemütliche Teil des Abends eingeläutet.
Neue Weinpaten sind:
- Maximilian Barz, Schifferstadt, hat seine Zulassungsarbeit im Fach Geschichte an der Uni Würzburg dem Wappen des Rhein-Pfalz-Kreises gewidmet,
- Dr. Rüdiger Beyer, 14 Jahre Hauptgeschäftsführer der IHK Vorderpfalz ging 2017 in Ruhestand,
- Familie Barbara und Markus Buch, Kleinniedesheim, Bürgerpreis des Polizeipräsidiums Rheinpfalz für Reanimation eines älteren Autofahrers, der wegen eines Schwächeanfalls im Auto mitten auf der Straße stehen blieb,
- Thomas Bull, stv. Vorstandsmitglied der Sparkasse Vorderpfalz, Leiter des Personalmanagements und zukünftig im Vorstandsstab,
- Reiner Kober, Fußgönheim, hat ein Lernspiel erfunden, das Schüler für Chemie und Naturwissenschaften begeistern soll,
- Heinz Kuhn, Schifferstadt, 1. Platz WM der Masters und 1. Platz EM der Masters im Gewichtheben bis 125 kg,
- Norbert Lenz, Schifferstadt, langjährige Tätigkeit als Pressefotograf und mehrfacher deutscher Meister im Segelflug,
- Stefan Mutschke, Limburgerhof, ist mit dem Fahrrad von seiner Heimatgemeinde nach Teheran gefahren,
- Dr. Andrea Rech, Bobenheim-Roxheim, hat den Ludwig-Wagner-Preis bekommen für ihr Engagement beim Sozialverein Kunterbunt,
- Walter Schmitt, Assenheim, nennt sich Ländersammler, will alle 193 Länder der Erde bereisen, 184 hat er schon,
- Marion Viertl und Ursula Adler, Mutterstadt, nahmen sich sechs Monate Auszeit, um Reisen in verschiedene Länder zu machen: Südostasien Papua Neuguinea; Ursula Adler war 177 Tage unterwegs, ihre Schwester Marion Viertl 13 Tage länger.
Nicht anwesend sein konnten:
- Maria Faßnacht, Mutterstadt, Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz, für außergewöhnliches Engagement in der kath. Kirche,
- Thomas Butsch aus Heßheim hat mit seinen Freunden Dirk Fellhauer und Robert Kwiatek aus Frankenthal, ein Schorleglas ins All geschickt, nach weicher Landung wurde es versteigert für das Kinderhospiz Dudenhofen,
- Hanna Müller, Dannstadt-Schauernheim, weltberühmte Opernsängerin, hat bei der Premiere der Elbphilhamonie gesungen und schickt Grüße aus Japan,
- Christian Heiter, Assenheim, ist einem Rentner zu Hilfe geeilt, als dieser von einem psychisch Kranken angegriffen wurde, Auszeichnung für Zivilcourage durch das Polizeipräsidium,
- Janina Fautz, Hanhofen, Schauspielkarriere, 2016 und 2017 Goldene Kamera, spätestens dem breiten Publikum bekannt durch ihren Auftritt beim TATORT aus Münster.