Im Jahr 1986 ereignete sich im Atomkraftwerk Tschernobyl einer der schwersten Unfälle in der Geschichte der Atomenergienutzung. Noch immer leiden die Menschen – vor allem Kinder – unter den Folgen der Nuklearkatastrophe, deren Gebiete heute noch als „strahlenbelastete Zone IV“ ausgewiesen sind. Schwächungen des Immunsystems, Organ- und Schilddrüsenerkrankungen sind deutlich angestiegen. Dadurch sind besonders die jungen Menschen sehr anfällig, auch für einfachere Erkrankungen. Durch den Erholungsaufenthalt sollen die Kinder physisch und auch psychisch wieder gestärkt werden.
Paul Neumann und Dr. Bernhard Sowodniok, Initiatoren des Römerberger Tschernobyl-Kreises erklären, dass sich die Kinder aus Weißrussland hier immer sehr gut erholen von Ihrem Alltag in der Ukraine, ihren gesundheitlichen Schwächungen und von den Problemen, die sie in ihren Familien haben. Frisch gestärkt zehren sie noch lange von ihrem Aufenthalt in Deutschland.
Nach dem „Berghäuser Modell“ sind die Kinder unter der Woche im Pfarrheim untergebracht und an zwei Wochenenden werden sie jeweils zu zweit bei Gasteltern aufgenommen. Leider wird es immer schwieriger Gasteltern zu finden. Dabei seien die Kinder mehr als hilfsbereit und schon mit Wenig sehr zufrieden, so Mitorganisatorin Gunda Lindler. Bedauerlicherweise geht auch die Zahl der Sponsoren immer weiter zurück.
Längst Tradition ist jedoch die Einladung zu einem Mittagessen durch den Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner. Dieses Jahr wurde dafür ein Lokal in Römerberg ausgesucht, das erst kürzlich für große Schlagzeilen durch den unerwarteten Besuch durch die Kanzlerin Angela Merkel sorgte.
Bei herrlichem Sonnenschein konnten die Kinder ein leckeres Essen in gemütlicher Atmosphäre genießen. Zusätzlich gab es nach dem Essen noch Geschenke für jedes der Kinder, teilweise gesponsert von der Sparkasse Vorderpfalz – da durfte auch das aktuelle „In-Spielzeug“ ein Fidget Spinner nicht fehlen!
„Es ist mir sehr wichtig, den Kindern ein Stück Glück und Gesundheit mit auf den Weg zu geben. Das Leben in ihrem Heimatland ist oftmals schwierig und die schönen Erlebnisse, die sie hier in der Pfalz erfahren können, sind immer wieder eine Bereicherung – auch für mich. Die Freude, die wir den Kindern schenken können, kommt schließlich wieder zu uns zurück!“
Der Rhein-Pfalz-Kreis sponsert außerdem noch einen Tagesausflug in das Kreisbad Aquabella in Mutterstadt, inklusive dem Bustransfer. Dieser Ausflug ist jedes Jahr eine Riesenfreude für die Kinder.
Während ihres Aufenthaltes bis zum 19. Juli unternimmt die Kindergruppe mit ihren Betreuern viele Ausflüge und Unternehmungen, die großteils der Erholung dienen, mit viel Bewegung in der Natur und die mit Spiel, Spaß und Basteln verbunden sind. Ein weiteres Highlight ist ein Besuch bei der BASF in Ludwigshafen, bei dem die Kinder das Vorgehen der Berufsfeuerwehr bei Einsätzen erklärt und gezeigt bekommen.
Der Erholungsaufenthalt wird mit Sicherheit noch lange bei den Kindern in Erinnerung bleiben. Langweilig wird es den Mädchen und Jungs aus Weißrussland in der Pfalz bestimmt nicht!
Spenden werden vom Tschernobylkreis der Pfarrgemeinde Heilige Hildegard gerne angenommen. Nähere Informationen oder Meldungen über www.pfarrgemeinde-berghausen.de/tschernobylkreis.htm