Etwa 200 Personen, darunter zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Kreistagsmitglieder, kamen und nutzten die Gelegenheit zum Austausch über ihre Arbeit.
Eröffnet wurde die durch Paul Platz vom Kulturbüro des Kreises moderierte Feier durch das Lillengassenorchester aus Schifferstadt unter Leitung von Isabell Eichenlaub, in dem engagierte Menschen Flüchtlingen die Möglichkeit bieten, über das gemeinsame Musizieren Freundschaften zu knüpfen und sich zu integrieren. In seiner Ansprache begrüßte Landrat Clemens Körner alle Anwesenden, die sich in ihren Heimatgemeinden in unterschiedlicher Art und Weise für Flüchtlinge engagieren: als Paten bei Behördengängen, bei der Wohnungssuche, bei Arztbesuchen oder als Helfer in Fahrradwerkstätten, als Fahrer oder durch die Durchführung von Sprachkursen. Landrat Körner erinnerte daran, dass es schon immer Flucht und Vertreibung gegeben hat, auch aus Deutschland, und dass die Integration bisher schon immer gelungen sei. Da die Flüchtlingszahlen zurzeit rückläufig sind, müssen viele Arbeiten, die im Laufe der hohen Flüchlingswelle liegengeblieben sind, aufgearbeitet werden. Die Arbeit wird dadurch nicht weniger, sie verlagert sich nur. Inzwischen ist die Integration der zu uns geflüchteten Menschen mit ihren unterschiedlichen Herkunftsländern und Sitten die nächste Herausforderung. „An dieser Stelle möchte ich auch allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus dem Rhein-Pfalz-Kreis meinen Dank aussprechen, da wir alle zusammen an einem Strang gezogen und in der Problemzeit zusammengehalten haben.“
Auch der stellvertretende Vorsitzende des Beirates für Migration und Integration im Rhein-Pfalz-Kreis, Abdul Kerim Kurt, sprach den Gästen seinen Dank für die Unterstützung bei der Integration der eingewanderten Menschen aus. Für die Sparkasse Vorderpfalz überreichte das stellvertretende Vorstandsmitglied Thomas Bull eine Spende an Landrat Clemens Körner zur Finanzierung der Feier.
Die Laienspielgemeinschaft 1975 Beindersheim e.V. unter Leitung von Herbert Hügenell führte das Theaterspiel „Kind auf der Flucht“ für die Anwesenden vor. Mit 4 Kindern aus Polen, Philippinen und Syrien wurde das Thema Flüchtlingshilfe anschaulich dargestellt. Anschließend stellte Denise Gosslau, ein aus Kamerun stammendes Mitglied des Beirates für Migration und Integration, ein Projekt des Beirates mit dem Titel "First Picture" vor. Es ist angedacht, die ersten Bilder von Einwanderern, die sie in Deutschland gemacht und in ihr Heimatland gesendet haben, zu sammeln und als Buchform oder Ausstellung zu veröffentlichen. Somit würde der erste Eindruck im eingewanderten Land festgehalten und könnte als Quelle der Inspiration genutzt werden. Denise Gosslau, die als vorbildliches Beispiel der gelungenen Integration genannt werden kann, ist sehr stolz darauf, dass sie durch den Kindergartenbesuch ihres Kindes Anschluss in Bobenheim-Roxheim gefunden hat und mittlerweile in der katholischen Kirchengemeinde in den Gemeindeausschuss gewählt wurde. "Ich bin inzwischen ein echtes Roxemer Mädel", sagte sie unter dem Beifall der Gäste.
Gastredner an diesem Vormittag war Felix Eitel vom Landesjugendamt, der einen Vortrag zum Thema „Gutmenschen“ hielt und den anwesenden Gästen sinnvolle Erläuterungen und Argumente gegen rechtspopulistische „Stammhausparolen“ weitergab. Gerade in der Flüchtlingsarbeit machen sich immer wieder extremistische Anfeindungen breit, denen man sachlich und entschlossen entgegentreten kann und muss. Mit Logik und Bauchgefühl lassen sich viele Konfrontationen besser erkennen und beseitigen.
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung waren alle Gäste zu Gesprächen bei Suppe und anschließendem Kuchen eingeladen. Landrat Clemens Körner freute sich abschließend über die gelungene Veranstaltung: "Es war mir wichtig, allen Helfern mit diesem Fest Danke zu sagen. Das Engagement ist enorm wichtig bei dieser großen gesellschaftlichen Aufgabe und ohne die vielen Ehrenamtlichen wären die Herausforderungen nur schwer zu meistern! Der Rhein-Pfalz-Kreis ist der erste Landkreis deutschlandweit, der vor zwei Jahren mit einem Dankeschönfest die ehrenamtliche Arbeit in der Flüchtlingshilfe gewürdigt hat und das möchten wir gerne fortführen."