Bereits zu Beginn spielte ein Blechbläser-Ensemble unter Leitung von Wolfgang Thomas von der Empore aus auf und beeindruckte mit der Ouvertüre zum 4. Akt aus "The Fairy Queen" des Barockkomponisten Henry Purcell. Nach dem begeisterten Applaus der Anwesenden blickte Landrat Clemens Körner in seiner Ansprache auf das vergangene Jahr zurück und skizzierte die anstehenden Themen. Den Jahresrückblick nahm er mit Hilfe eines Trailers, erstellt von MRN-News, vor. Neben den zahlreichen Veranstaltungen blickte er zurück auf zwei Unternehmensgründungen, der Neuen Energie Rhein-Pfalz-Kreis GmbH und der Naherholung in den Rheinauen GmbH. Beide Firmen sind dabei, sich zu konstituieren und erste Projekte anzugehen. Die Breitbandversorgung ist ein wichtiger Standortfaktor für die Wirtschaftsförderung und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger geworden. Deshalb übertragen die Gemeinden gerade diese Aufgabe der Daseinsvorsorge auf den Landkreis, um gemeinsam die noch weißen Flecken zu schließen und insbesondere in Gewerbegebieten für eine bessere Versorgung zu sorgen. Der Zuzug von Flüchtlingen in den Rhein-Pfalz-Kreis und deren Unterbringung war im vergangenen Jahr eine große Herausforderung. Gemeinsam mit den Gemeinden wurde diese Aufgabe angegangen und gemeistert. Immer noch werden dem Kreis Asylbewerber zugewiesen, wobei vor allem die Integration eine große Aufgabe wird. Dennoch ist es gelungen, dem Kreistag einen ausgeglichenen Haushalt zur Beschlussfassung vorzulegen.
Nach der Ansprache konnten die Gäste Musik nicht nur hören, sondern den Musikern auch auf die Finger schauen. Mittels Liveübertragung auf eine Großbildleinwand konnte jeder Trommelschlag des Trios Schlag-ART unter der Leitung von Armin Sommer verfolgt werden. Die Synchronität und der hohe technische Anspruch an die drei Musiker beim Stück "Trio per Uno" von Nebojsa Jovan Zivkovic sorgten für langanhaltenden Applaus.
Professor Werner Rizzi, Musikpädagoge von der Folkwang Universität der Künste in Essen, verdeutlichte in seinem Vortrag die Wichtigkeit der Musikpädagogik und der Arbeit der Musikschulen. Musik regt die Synapsen im Gehirn an und fördert die kreative Entwicklung von Kindern. Bereits in der elementaren Musikpädagogik bei Kleinkindern lassen sich positive Entwicklungen für den späteren Werdegang der Kinder erkennen. Zusätzlich kommen Kinder mit Musik in Kontakt und erfahren, was mit Musik alles möglich ist. Niemand würde auf den Gedanken kommen, Geld für Grundschulen als Subventionen zu bezeichnen, so Rizzi, bei der Bildung im musikalischen Bereich muss aber immer dafür gekämpft werden. Deshalb sei er dankbar, dass der Rhein-Pfalz-Kreis die Wichtigkeit der Musikschule erkannt hat und finanzielle Mittel zur Verfügung stellt.
Zur weiteren musikalischen Ausbildung der Schülerinnen und Schüler spendete der Förderverein der Musikschule eine neue Trompete. Auch wenn das neue Exemplar auf die Auslieferung wartet, ließ es sich Landrat Clemens Körner nicht nehmen, auf der symbolisch übergebenen Trompete ein Volkslied zu spielen.
Gesang auf allerhöchstem Niveau präsentierten die Erstplazierten beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" Sirikit Parow, Luisa Orth, Leonie Krieger und Wiebke Oberdorf. Sie brachten Kompositionen von Johannes Brahms, Mia Makaroff und Kirby Shaw sowie das Pfälzer Lied zu Gehör. Mit ihrem Vortrag sorgten sie bei einigen Zuschauern für Gänsehautmomente. Die vier Sängerinnen wurden ausgebildet von Judith Janzen.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Otto-Ditscher-Preises für Komposition 2015. Der Preis, der in diesem Jahr gemeinsam mit der Popakademie Baden-Württemberg ausgelobt wurde, ging an Nick Stroppel, Student der Popakademie. Er hat mit seiner Idee für einen Imagesong des Rhein-Pfalz-Kreises die Jury unter Vorsitz des Landrates überzeugt. In seiner Laudatio würdigte Prof. Udo Dahmen, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der Popakademie, die Idee seines Studenten, der aus dem Schwarzwald kommt und als Quereinsteiger nach einer handwerklichen Ausbildung zur Popakademie gefunden hat. Nick Stroppel selbst beschreibt seine Idee zur Melodie: "Somit war der Otto-Ditscher-Preis eine, in den Fingern juckende Gelegenheit meine Ideen auf die Probe zu stellen. Ich schaute mir auf Google ein paar Bilder zum Landkreis an und hatte sofort eine Melodie im Kopf. [...] Ich denke oft in Filmmusik. Jede Kulisse, jeder Gegenstand kann eine eigene Melodie haben - so strahlen die Weinberge und das Panorama des Rhein-Pfalz-Kreises Leichtigkeit und Weite für mich aus. In meinem Kopf lief ein Film in dem das Zupfen von Cellosaiten das Abzupfen von Weintrauben ist und Trompeten das Majestätische und Edle der riesigen Weinfelder unterstreichen." Er sei überwältigt, was aus einer kleinen Idee, die er mit Hilfe seiner Gitarre und der elektrischen Unterlegung weiterer Instrumente am Computer "gebastelt" habe, geworden ist. Durch die Bearbeitung und Vertonung weiterer Instrumentenstimmen durch Matthias Debus, einen Lehrer der Musikschule, kann das Lied von vielen Ensembles und Gruppen der Musikschule genutzt werden. Der Otto-Ditscher-Preis ist mit einem Preisgeld von 5000 Euro ausgelobt worden und wird von der ehemaligen Kulturstiftung der Kreissparkasse Rhein-Pfalz unterstützt.
Unter der Leitung von Alexandra Lehmler führte dann ein Jazzensemble, bestehend aus Rhythmusgruppe, Bläsern und Streichern, den "Rhein-Pfalz-Kreis-Imagesong 2016" zum ersten Mal auf der Bühne unter Mitwirkung von Nick Stroppel auf. Die Zuhörer waren begeistert und ließen das Ensemble nicht ohne Zugabe von der Bühne. Zum Abschluss dankte Landrat Clemens Körner allen Mitwirkenden und Helfern im Hintergrund, die es ermöglicht hatten, einen gelungenen Kreisempfang durchzuführen. Viele Gäste lobten beim anschließenden Imbiss den Empfang und konnten nebenbei einen Überblick über 45 Jahre Musikschule betrachten.