Seit 2014 veranstaltet die Polytechnische Gesellschaft Frankfurt jedes Jahr den großen Diktatwettbewerb. Dabei konkurrieren Eltern, Schüler und Lehrer bei einem heiteren wie ernsthaften Diktat um die besten Rechtschreibkenntnisse. Das Diktat wird von der „neues Handeln“ GmbH speziell für den Wettbewerb angefertigt. Bevor das Diktat beim Wettbewerb verlesen wird, prüft der Duden Verlag mögliche Fehler in der Erstellung des Diktats. Jedes fünfte Wort ist ein sogenannter Stolperstein, das heißt ein Wort, bei dem die Rechtschreibung nicht sofort klar ist oder andere Schwierigkeiten lauern. Inhalt des Diktates sind daher nicht nur ungewöhnliche Worte, sondern auch die Getrennt-, Zusammen-, Groß- und Kleinschreibung wird abgefragt. Auf diese sportliche, heitere und lehrreiche Art und Weise des Schreibens sollen Lehrer, Eltern und Schüler erkennen, wie wichtig es ist, die deutsche Sprache zu beherrschen und sich immer wieder auf den neusten Stand zu bringen. Bei Worten wie „sukzessive“ oder „drei viertel fünf“ müssen auch Rechtschreibexperten zwei Mal nachdenken. Die Stolpersteine machen es nahezu unmöglich ein fehlerloses Diktat bei der Jury einzureichen.
Im Jahr 2016 hat der Rhein-Pfalz-Kreis erstmals die Initiative ergriffen und einen Vorentscheid ausgetragen. Insgesamt beteiligen sich am Wettbewerb auch Teilnehmer aus Hamburg, Osnabrück, Frankfurt und anderen Städten. Damit ist der Rhein-Pfalz-Kreis der erste Landkreis überhaupt, der sich am Wettbewerb beteiligt und gleichzeitig der erste Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz. Das Paul-von-Denis-Gymnasium Schifferstadt erklärte sich bereit mitzuwirken. Als die Buchautorin Lydia Hauenschild den Text „Auf dem Nachhauseweg“, ein 187 Wörter langes Diktat, erstmals Mal vorlas, überlegten sich viele Teilnehmer, ob es die richtige Entscheidung war, am Wettbewerb teilzunehmen. Man spürte, dass viele sich fragten, ob sie die deutsche Rechtschreibung wirklich beherrschen. Spätestens bei den „Latte-macchiato-Bechern“ mussten auch die sichersten Teilnehmer schmunzeln.
Nach Ende des Diktates wurde zur Selbstkorrektur mithilfe des Originals aufgerufen und der Leiter des Kulturbüros in der Kreisverwaltung, Paul Platz, fragte ab, wie viele Fehler gefunden wurden. Erst als bis zu neun Fehler aufgerufen wurden, meldete sich die Siegerin. Die besten Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer ließen ihr Diktat nochmals von einer Jury gegenlesen, wobei noch der ein oder andere Fehler entdeckt wurde. Neben der Deutschlehrerin Verena Mattner mit neun Fehlern konnten die vier besten Schüler mit elf bis dreizehn Fehlern überzeugen. Die besten Eltern leisteten sich zwischen elf und fünfzehn Fehlern. Insgesamt elf Gewinnerinnen und Gewinner der drei Kategorien Schüler, Eltern und Lehrer freuen sich jetzt auf ihre Teilnahme beim großen Diktatwettbewerb, um dort den Rhein-Pfalz-Kreis zu vertreten: die Lehrerinnen Verena Mattner und Karin Fischer, die Schüler Martin Dattge, Louisa Semmler, Fiona Scheurer und Viola Klein sowie die Eltern Sandra Lemberger, Claudia Radmacher, Anette Strebel und Dagmar Kopf.