Schnelle Hilfe bei Notfällen: Katretter-App geht an den Start


Sie wird nun in einem Gebiet eingesetzt, das die Städte Ludwigshafen, Frankenthal, Speyer, Neustadt sowie den Landkreis Bad Dürkheim umfasst und in dem mehr als 620.000 Einwohner leben. Das Ziel: In lebensgefährlichen medizinischen Notfällen sollen so schnell wie möglich Ersthelferinnen und Ersthelfer vor Ort sein – und so die Zeit überbrücken, bis der Rettungswagen kommt. 

Das Projekt zeichnet sich auch durch das große Gebiet aus, das mit der Katretter-App abgedeckt wird: Die registrierten Helfer werden im gesamten Leitstellenbereich eingesetzt. Landrat Clemens Körner (Mitte) aktivierte die App zusammen mit Iris Kobel (von links, Brand- und Katastrophenschutz Neustadt/Weinstraße), Peter Eymann (Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Speyer), Hans-Ulrich Ihlenfeld (Landrat Bad Dürkheim), Stefan Bruck (Leiter Feuerwehr Ludwigshafen), Jutta Steinruck (Oberbürgermeisterin Ludwigshafen) und Bernd Knöppel (Bürgermeister Frankenthal) in der Integrierten Leitstelle Ludwigshafen.

App löst bei Bewusstlosigkeit und Kreislaufstillstand aus

Das Prinzip von Katretter ist einfach: Wird ein Notfall gemeldet und es fallen die Stichworte „Bewusstlosigkeit“ oder „Kreislaufstillstand“, wird zugleich auch die App ausgelöst. Die wiederum alarmiert drei registrierte Helfer in der Nähe des Notfalls auf ihrem Handy. Nehmen sie den Alarm an, können sie direkt zum Einsatzort kommen und sofort mit der Behandlung des Patienten beginnen – indem sie ihn etwa in die stabile Seitenlage bringen oder reanimieren. Wird innerhalb von 30 Sekunden der Alarm abgelehnt oder nicht reagiert, werden die nächsten drei registrierten Helfer in der Nähe alarmiert.

Das alles läuft parallel zur Alarmierung des Rettungsdienstes, und auch First Responder werden weiterhin zeitgleich alarmiert. Die Katretter-Ersthelfer sind rechtlich abgesichert und können nach dem Einsatz Rückmeldung geben, etwa wenn sie die Situation belastet hat. 

Über Kreis- und Stadtgrenzen hinaus

Die Ersthelfer werden über die App im gesamten Leitstellengebiet eingesetzt - die Alarmierung erfolgt nicht nach dem Wohnort, sondern dem  aktuellen Standort des Handys. Die sogenannte Feinortung des Handys wird aber erst im Notfall aktiviert, und die App ist sowohl bei der Übermittlung der Daten als auch bei der Ortung DSGVO-konform.

Noch vor der offiziellen Inbetriebnahme im Rettungsbereich des Rhein-Pfalz-Kreises haben sich bereits 300 freiwillige Helfer bei Katretter angemeldet. Sie alle verfügen über einschlägige Qualifikationen in der Erstversorgung: zugelassen sind etwa Sanitätshelfer, aktive Feuerwehrmitglieder, Rettungs- und Notfallsanitäter, Ärzte, betriebliche Ersthelfer und sonstiges medizinisches Personal. 

Weitere Informationen zu Katretter, den nötigen Qualifikationen und zur Anmeldung gibt es hier.