Davon ist auch der Rhein-Pfalz-Kreis betroffen, wie Landrat Clemens Körner den Kreistag bei seiner jüngsten Sitzung informierte. Dieser beschloss daraufhin, ein Schreiben an das Bildungsministerium aufzusetzen und darin die besondere Situation des Kreises an der Rheinschiene zu schildern. Dieses Schreiben hat Landrat Clemens Körner nun an Bildungsministerin Stefanie Hubig verschickt. Darin bittet er die Ministerin darum, die geplanten Versetzungen nochmals zu überdenken.
„Wir laufen nicht nur Gefahr, dass uns mit so einer Lösung Förderlehrerstunden fehlen – und das, obwohl wir ohnehin schon Personalmangel haben“, erklärt Körner. Er betont: „Durch die unmittelbare Nähe der Schulen an der gesamten Rheinschiene zu Baden-Württemberg und Hessen könnten sich einige Lehrer entschließen, ganz abzuwandern. Auch in den Nachbarländern werden die Lehrkräfte händeringend gesucht, die Anfahrtswege wären unter Umständen kürzer als bei einer Versetzung in den Norden von Rheinland-Pfalz, und die Stellen werden teilweise deutlich besser bezahlt.“ Der Schaden für den Schulbetrieb sei daher noch gar nicht abzuschätzen.
Zwei bis drei Vollzeitäquivalente sind im Rhein-Pfalz-Kreis betroffen, das entspricht – im Hinblick auf die Teilzeitkräfte – fünf bis sechs Lehrkräften, führt Körner aus. Würden sie versetzt, hätte das etwa Auswirkungen auf die Förderschule Salierschule in Schifferstadt. Dort ist der Bedarf deutlich gestiegen: Die Schülerzahlen stiegen von 77 im Jahr 2016/17 auf aktuell 149. Es herrscht Raumnot, so dass der Rhein-Pfalz-Kreis das Gebäude erweitern und als Übergang für das kommende Schuljahr Container aufstellen wird.
Zudem sind im Landkreis die Schwerpunktschulen und Realschulen plus in Böhl-Iggelheim und Bobenheim Roxheim sowie die Grundschulen Bobenheim Roxheim, Otterstadt und Süd-Schifferstadt betroffen.
Am Schulstandort Bobenheim Roxheim steht, unter anderem zur Erfüllung des integrativen Ansatzes, ein kompletter Neubau vorm Baubeginn, führt der Landrat weiter aus. Die Peter-Gärtner-Realschule plus in Böhl-Iggelheim wurde derweil gerade erst offiziell als Schwerpunktschule ab dem Schuljahr 2023/24 ernannt, wird aber schon seit Jahren als solche betrieben. Erst im vergangenen Jahr wurde dort ein Container für zwei Schulklassen errichtet, eine bauliche Erweiterung steht auch hier noch an.