Günstiger Strom für Mieter: Kreiswohnungsverband stellt Photovoltaik-Pilotprojekt vor


Bei strahlendem Sonnenschein inspizierten auf dem Dach des siebenstöckigen Gebäudes in der Lilienstraße 73 der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises und Vorstand des Kreiswohnungsverbandes Clemens Körner, der Verbands-Geschäftsführer Volker Spindler und der Vorsitzende des Verbandausschusses und Mutterstadts Bürgermeister Hans-Dieter Schneider die Anlage. „Das Gute an diesem Projekt: Damit wird nicht nur die regenerative Stromerzeugung gefördert und der Klimaschutz ein Stück vorangebracht, auch die Mieter haben dank der günstigen Preise etwas davon“, freut sich Landrat Körner. „Es ist von allen Seiten ein Gewinn.“

50.000 Euro hat der Verband in die 30-Kilowattpeak-Anlage investiert. Nun kommt sie den 24 Mietparteien des siebenstöckigen Mehrfamilienhauses zugute, denn der Strom wird direkt ins Netz des Hauses eingespeist. Und er ist besonders günstig: 20 Cent beträgt der Netto-Kilowattpreis pro Stunde. Muss weiterer Strom - etwa abends oder an bewölkten Tagen - von außen zugeführt werden, ist dieser ebenfalls vergünstigt zu haben. „Auch dieser zugefügte Strom wird aus regenerativen Quellen erzeugt“, stellt Spindler klar.

Seine erste Mieterstromanlage sieht der Kreiswohnungsverband im Idealfall als Startschuss für weitere Anlagen dieser Art, die ein wichtiger Baustein in der Klima-Strategie des Unternehmens werden sollen. „Es ist ein Erfahrungsprojekt, mit dem wir ausloten möchten, wie dieses Angebot ankommt“, erklärt Spindler. „Wenn alles klappt, können weitere Standorte folgen.“ Die Teilnahme für die Mieter ist selbstverständlich freiwillig, schon jetzt gibt es aber eine rege Nachfrage, erklärt der Geschäftsführer. „Einige sind noch an ihre alten Stromverträge gebunden. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir letztlich alle mit ins Boot holen können.“

Projekte wie diese sind ein wichtiger Baustein, um auch Bestandswohnungen für die regenerative Energiegewinnung zu nutzen, erklärt Landrat Körner. „Es ist kein Problem, Neubauten entsprechend zu planen - das haben wir etwa mit unserem Pilotprojekt in Limburgerhof gezeigt, wo ein Neubau durch Erdwärme und Solarstrom mit Energie versorgt wird.“ Bei Bestandswohnungen muss derweil immer wieder geprüft werden, was machbar ist, fährt Körner fort. „Und wenn dann ohnehin etwa das Dach saniert, Wände gedämmt oder neue Fenster eingebaut werden, kann sich unter Umständen auch eine Photovoltaikanlage lohnen“, sagt Körner. „So können wir dann auch mit Bestandsgebäuden und günstigen Tarifen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“