Ausstellung „Die Kunst des Hochdrucks – Holz- und Linolschnitte aus dem 20. und 21. Jahrhundert“ im Schloss Kleinniedesheim


Von der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts bis heute reicht die zeitliche Spanne der Entstehung der Werke, die in der vom Rhein-Pfalz-Kreis initiierten Ausstellung zu sehen sein werden. Dabei sollen in dieser Schau nicht nur die Motive der graphischen Blätter im Vordergrund stehen, sondern es soll dem Betrachter auch die Vielfalt der technischen Möglichkeiten vor Augen gebracht werden, die Künstlern, die auf dem Gebiet der Holz- und Linolschnitte arbeiten, zur Verfügung stehen und ihnen die Gelegenheit eröffnen, ihre eigene „Handschrift“ einzubringen. 

Viele Protagonisten der Kunstgeschichte haben im Laufe der Jahrhunderte auf dem Gebiet des Holzschnitts – die Technik war schon in China und im Alten Ägypten bekannt und erlebte in Europa ab dem frühen 15. Jahrhundert ihren Aufstieg - Bedeutendes hervorgebracht. Und auch in unserer Zeit der zunehmenden Digitalisierung des graphischen Schaffens gibt es noch Kunstschaffende, die mit den vielfältigen Möglichkeiten des Holz- und Linolschnitts (Linoleum wurde 1863 erfunden) arbeiten und experimentieren. 

Weil sich die zu druckenden Stellen auf dem Druckstock über die nicht zu druckenden Flächen erheben, werden die Drucktechniken des Holz- und des Linolschnittes – im Gegensatz etwa zur Radierung - als „Hochdrucktechniken“ bezeichnet. Die zu druckenden Motive werden dabei mit der Farbe bedeckt und direkt aufs Papier gepresst. 

Nachdem in den letzten beiden Jahren im Schloss Kleinniedesheim den Drucktechniken der Radierung und der Lithographie Ausstellungen gewidmet waren, rückt jetzt die Ausstellung „Die Kunst des Hochdrucks – Holz- und Linolschnitte aus dem 20. und 21. Jahrhundert“ diese beiden Hochdrucktechniken in den Focus. 

Die Bilder der Ausstellung stammen aus verschiedenen Privatsammlungen. Die gezeigten hervorstechenden Werke aus dem breiten Spektrum druckgraphischen Schaffens wurde sowohl von bekannten Protagonisten der Kunstgeschichte wie Max Liebermann, HAP Grieshaber oder Tony Bevan, der zu den führenden Vertretern figurativer Kunst in Großbritannien zählt, geschaffen, als auch von Künstlern, deren Namen heute nicht mehr so bekannt sind, wie etwa Karl Freund, Alois Erbach oder Werner Wittig. 

Auch Künstler aus unserer Region, die Holzschnitte schufen, wie Heinz Friedrich und Ludwig Feil sowie Kunstschaffende, die heute noch mit Hochdruck arbeiten, wie Linde Waber, Ulrike Mangel, Thomas Duttenhoefer oder Josef Felix Müller sind in der Schau vertreten. 

Die Ausstellung kann vom 12. Februar bis 12. März 2023 jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr besucht werden. 

Heinz Friedrich, Frankweiler, Holzschnitt 1971


Karl Freund, Selbst, Holzschnitt 1924

















Max Liebermann, Selbstbildnis, Holzschnitt 1922




Thomas Duttenhoefer, Pan und Bock
Tony Bevan, Portrait Head and Neck, Holzschnitt 1994