Afrikanische Schweinepest (ASP): Aufbau des Schutzzauns schreitet zügig voran


„Es ist außerordentlich wichtig, dass wir schnell und entschlossen handeln“, erläutert Landrat Clemens Körner. „Mit dem mobilen Elektrozaun stehen die Chancen gut, die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest aufzuhalten. Damit können auch Tiere in Gebieten wie etwa dem Pfälzerwald geschützt werden, wo eine Umsetzung der Maßnahmen gegen das Virus weitaus schwieriger wäre.“ Der Landrat wirbt bei der Bevölkerung um Verständnis für etwaige Einschränkungen durch die Maßnahmen: „Sie bewahren die Tiere nicht nur vor einer qualvollen Erkrankung, sondern können auch enormen wirtschaftlichen Schaden abwenden.“

Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz betont, dass die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest Wirkung zeigen: „Seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im Juli dieses Jahres konnte eine großflächige Ausbreitung verhindert werden. Das ist ein großer Erfolg für den Tierschutz, die Landwirtschaft und die Bevölkerung. Denn die Schutzmaßnahmen in den verschiedenen Sperrzonen I, II und III betreffen viele Menschen in den betroffenen Gebieten“, so der Umweltstaatssekretär.

Landrat Clemens Körner (links) fährt im Fahrzeug des Zaunaufbau-Unternehmens mit. Foto: RPK

Im Anschluss an die Arbeiten an den Autobahnen wird ein Elektrozaun entlang des Rheins von Ludwigshafen bis Rheindürkheim gebaut. Dort wird er an den bereits bestehenden Zaun entlang des Rheins bis Mainz anschließen.

Der gesamte Elektrozaun wird vom Umweltministerium finanziert und soll verhindern, dass infizierte Tiere in bisher ASP-freie Gebiete abwandern und so den Erreger weiterverbreiten. Später soll ein fester Wildschutzzaun den Elektrozaun ersetzen. Insgesamt wurden bisher entlang der Bundesautobahnen A 60, A 61, A 63 und A 650 sowie entlang des Rheins rund 100 Kilometer neuer Elektrozaun errichtet. Zusammen mit den Altbeständen sind damit nun fast 200 Kilometer Elektrozaun installiert.

Im Zuständigkeitsgebiet der Veterinärbehörde des Rhein-Pfalz-Kreises verläuft der Zaun vom Autobahn-Kreuz Alzey kommend entlang der A 61 und der A 650 bis nach Ludwigshafen. Er führt damit mitten durch Teile des Rhein-Pfalz-Kreises, Ludwigshafen und an Frankenthal entlang.

Hintergrund ASP:

Die ASP ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die ausschließlich Wild- und Hausschweine betrifft. Die Erkrankung endet für die Schweine fast immer tödlich. Für andere Tiere sowie den Menschen ist sie ungefährlich. Im Juni wurden die ersten Fälle von ASP in Hessen bestätigt, Anfang Juli wurde die ASP erstmals bei einem Wildschwein in Rheinland- Pfalz nachgewiesen. Im Rhein-Pfalz-Kreis gab es bislang noch keinen bestätigten ASP-Fall.

Die Verbreitung von ASP ist von Tier zu Tier, aber auch durch den Menschen möglich. Dies geschieht etwa über infizierte Lebensmittel, die achtlos weggeworfen und dann von Schweinen gefressen werden. Spaziergänger, Wanderer, Radfahrer aber auch Autofahrer werden daher gebeten, in der Natur sowie auf Rastplätzen keine Lebensmittel und Speisereste wegzuwerfen, sondern diese zuhause zu entsorgen.

Das Veterinäramt des Rhein-Pfalz-Kreises ist für die Tierseuchenbekämpfung im Kreis sowie den kreisfreien Städte Ludwigshafen, Frankenthal und Speyer zuständig. Die Koordination übernimmt der Verwaltungsstab des Rhein-Pfalz-Kreises. Er ist unter der E-Mail stab@rheinpfalzkreis.de erreichbar.