Naturschutzgebiet Flotzgrün
Lage und Unterschutzstellung:
Das zwischen Speyer und Römerberg liegende Altrheingebiet mit einer Größe von 204 Hektar wurde am 6. Oktober 1964 zunächst einstweilig sichergestellt und am 22. Oktober 1968 endgültig als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Gebietsbeschreibung:
Das NSG Flotzgrün ist das größte Naturschutzgebiet des Rhein-Pfalz-Kreises. Unter Schutz gestellt wurde es wegen seiner Bedeutung für Pflanzen-, Vogel- und Insektenwelt.
Am Nordrand gibt es eine Nasswiese, wie sie im gesamten vorderpfälzischen Rheinabschnitt nicht mehr vorkommt. Nasswiesen sind Grünlandbestände nasser bis wechselfeuchter Böden. Sie werden selten gemäht und zeichnen sich durch einen hohen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten aus. Pfeifengraswiesen mit dichten und hochwüchsigen Arten und einem hohen Anteil sich spät entwickelnder Stauden, Kleinsegen-Sümpfe mit einem hohen Anteil an Sauergräsern, artenarme Großsegenbestände sowie Binsen- und Nasswiesen sind verschiedene Typenausprägungen dieses Biotoptyps. Alle beherbergen Tiergesellschaften, die an diese extremen Bedingungen angepasst sind. So können einige Libellen- und Vogelarten, eine vielfältige Insektenfauna, Reptilien und Amphibien vorkommen. Da durch Entwässerung viele dieser Wiesen intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden, gab es einen massiven Verlust dieses Biotoptyps, der dadurch umso schutzwürdiger geworden ist. Um dem Anspruch der Tiere dieses Lebensraumes zu genügen und den inselartigen Charakter (Isolation) zu vermeiden, sollten möglichst großflächige Wiesen geschützt werden.
Eine der wichtigsten Kernzonen stellt die "Eisbruchlache" dar. Das recht flache Gewässer hat keine Verbindung zum Altrhein und zum Rheinstrom, sondern es wird lediglich vom Niederschlagswasser und oberflächennahen Grundwasser gespeist. Somit ist die Eisbruchlache im Verhältnis zu anderen vom Rhein beeinflussten Gewässern relativ nährstoffarm. Es dient vielen Insektenarten als Brutstätte und bietet den Amphibien Laichmöglichkeiten.